şehzade abdullah / Şehzade Bayezid b. 1525 d. 25 September 1561 − Rodovid DE

Şehzade Abdullah

şehzade abdullah

Sultan Suleyman I. und seine Frauen von Salomé Woronzow Inhaltsangabe Einführung I. Suleymans Frauen II. Vermählungen im Sultansharem III. Wer war Gülfem Hatun IV. Sultan Suleymans Kinder Bibliographie 1 Einführung Suleyman I. wurde am 6.11.14941 (nach anderen Quellen am 27.4.1495)2, als ältester Sohn von Schehzade Selim (später Sultan Selim I.) und seiner albanischen3 Frau Hafsa, in Trapezunt geboren. Wegen seiner innenpolitischen Verdienste wird er bis heute (überwiegend in der Türkei) als "der Gesetzgebende"4 genannt. Dahingegen gaben ihm die europäischen Monarchen den Beinamen "der Prächtige"5. Bis 1509 lebte er unter strenger Beobachtung in Trapezunt, wo sein Vater als Statthalter residierte. Ab 1509 bis 1513 wurde er als Statthalter von Kaffa6 eingesetzt. Zwischen 1513 bis 1520 diente Suleyman als Statthalter von Saruhan7. Sein Vater Selim I. bestieg nach der Absetzung von Sultan Bayezid II.8 den osmanischen Thron und regierte bis zu seinem Tot im Jahre 1520. Anschließend trat Suleyman am 30.9.1520 die Herrschaft an und regierte als 10. osmanischer Sultan. Während seiner Herrschaftszeit erreichte das Osmanische Reich seine größte Ausdehnung und wurde dadurch zu einer ernsten Bedrohung für die europäischen Königreiche9. Zwischen 1521 und 1532 eroberte er weite Teile der Balkanhalbinsel und kam bis an die Tore Wiens. Die Erste Belagerung Wiens zwischen 27.9.1529 bis 14.10.1529 war erfolglos und Suleyman unternahm keinen zweiten Versuch die Hauptstadt des Erzherzogtum Österreichs10 einzunehmen. Suleyman I. unternahm insgesamt 13 Feldzüge11: 1. I. Ungarn-Feldzug: 18.5.1521 – 19.10.1521, Eroberung von Belgrad. 2. Rhodos-Feldzug: 16.6.1522 – 29.1.1523, Eroberung von Rhodos. 3. II. Ungarn-Feldzug: 1525 – 13.12.1526, Eroberung von Budin. 4. I. Nemce-Feldzug: 10.5.1529 – 16.12.1529, erste erfolglose Belagerung Wiens. 5. II. Nemce-Feldzug: 25.4.1532 – 21.10.1532 6. I. Persien-Feldzug: 11.6.1534 – 8.1.1536, Eroberung von Tabriz und Bagdad. Außerdem Eroberung von Tunesien, durch Kheir-addin Pascha Barbarossa12. 7. Korfu und Otranto-Feldzug: 17.5.1537 – 22.11.1537 8. Moldawien-Feldzug: 8.7.1538 – 27.11.1538, außerdem erfolgreiche Seeschlaft von Preveza. 9. Budin-Feldzug: 20.6.1541 – 27.11.1541, Ungarn wird als Provinz in das Osmanische Reich eingegliedert. 10. Esztergom-Feldzug: 17.11.1542 – 16.11.1543 11. II. Persien-Feldzug: 29.5.1548 – 21.12.1549, erneute Eroberung von Tabriz. 12. III.Persien-Nachitschewan-Feldzug: 28.8.1553 – 31.7.1555 13. Szigetvar-Feldzug: 1.5.1566 – 7.9.1566, Eroberung von Szigetvar. 1 Yilmaz Öztuna: Devletler ve Hanedanlar – Band 2, Ankara 1989 2 Yilmaz Öztuna: Devletler ve Hanedanlar – Band 2, Ankara 1989 3 Natalia von Anrep: Mahidevran, Leipzig 2016 4 Türk. Kanûnî 5 Aufgrund seiner erolgreichen Feldzüge auf dem Balkan und im Mittelmeerraum. 6 Heute Feodossija. 7 Heute Manisa. 8 Sultan Bayezid II. wurde am 24.4.1512 abgesetzt. 9 André Clot: Soliman le Magnifique, Paris 1983 10 Das Erzherzogtum Österreich war im 16. Jahrhundert noch ein Lehen des Heiligen Römischen Reiches. 11 Yilmaz Öztuna: Devletler ve Hanedanlar – Band 2, Ankara 1989 12 Kheir-addin Pascha Barbarossa (ca. 1478 – 1546), war zunächst ein berüchtigter Korsar im Mittelmeerraum, später ernannte ihn Suleyman I. zum Oberbefehlshaber der osmanischen Marine, außerdem erhielt er die Herrschaft über Algier. Wegen seinem langen roten Bart wurde er von den Europäern als "Barbarossa" genannt. 2 Suleyman war bei seinem letzten Feldzug schwer krank und litt unter qualvollen Schmerzen13. Während der Belagerung der Burg von Szigetvar verstarb er in der Nacht zum 7.9.1566 und erlebte somit die Eroberung von Szigetvar nicht. Um die Demoralisierung der Armee zu verhindern, wurde sein Tot von den Paschas 52 Tage geheimgehalten. Noch innerhalb der Todesnacht entfernten die Mediziner seine Innereien, um die Verwesungsverlauf abzuschwächen14. Nach einer langen Rückfahrt in die Hauptstadt wurde der Leichnam am 5.12.1566 in der Suleymaniye Moschee15 in Konstantinopel feierlich beerdigt. Anschließend kam Suleymans überlebender Sohn Selim auf den Thron. Oktober 2016 Salomé Woronzow 13 Verursacht durch seine schwere Gichtkrankheit. 14 Das Herz Suleymans wurde unterhalb des Paradezeltes, in dem Suleyman verstarb, beerdigt. Später wurde an dieser Stelle ein Mausoleum und zusätzlich eine Moschee erbaut. In den folgenden Jahren etablierte sich die Grabstätte zu einem Walfahrtsort. Aber als Szigetvar 1689 von den Ungarn zurückerobert wurde, ließen sie das Mausoleum und die Moschee abreisen. Danach geriet die genaue Stelle der Grabstätte in Vergessenheit, bis 2015 eine ungarische Archäoligiegruppe die Grundmauern des Mausoleums fand. Die Ausgrabungsarbeiten dauern bis heute an. 15 Er hatte die Moschee zwischen 1550 und 1557 selbst erbauen lassen, weshalb das Gotteshaus auch nach ihm benannt wurde. 3 I. Suleymans Frauen Mit wie vielen Frauen Suleyman eine intime Beziehung geführt hatte, ist heute nicht bekannt. Es sind fünf Beziehungen belegbar: Die erste Frau im Leben Suleymans war eine Montenegrinerin, die ihm seine Mutter Hafsa um 1508/09 in Kaffa zuführte. Ihr Name war Mükrime Mükerrem (Mukarrem) und kam um 1507 als Tribut an den Sultanshof16. Sie war die Tochter von Fürst Stephan (Staniša) Črnojević, aus dem montenegrinischen Königshaus Črnojević. Sie wurde 1496 (oder 1494) in Shokdra geboren17. Ihre Mutter war eine albanische Prinzessin. Stephan Črnojević trat nach der Eroberung von Montenegro durch die Türken um 1507 zum Islam bei und nahm den Namen "Iskender"18 an. Während der Herrschaft von Selim I. gab ihm der Sultan eines seiner Töchter zur Frau19 und erhielt dadurch die Herrschaft über Montenegro. Wegen seiner verwandtschaftlichen Beziehung zur Sultansdynastie blieb er bis zu seinem Tot um 1530 als Statthalter von Montenegro an der Macht. Mükerrem oder Mükrime20 gebar 3 Kinder: Neslihan (geboren 1510) und Meryem (geboren 1511) kamen in Kaffa zur Welt – beide Mädchen verstarben während einer Pockenepidemie im Jahre 1512 in Kaffa21. Sieben Jahre später gebar sie ihren einzigen Sohn Murad in Saruhan, der ebenfalls 1521 an den Pocken im Sommerpalast in Edirne sein Leben ließ. Als Kinderlose Sultansfrau verbrachte Mükerrem Mükrime bis 1534 ein Schattendasein. Nach dem Tot ihrer Schwiegermutter Hafsa22, wurde sie zusammen mit den beiden anderen Frauen Suleymans Gülbahar und Mahidevran aus Konstantinopel fortgeschickt. Mükerrem Mükrime blieb bis zu ihrem Ableben 1555 in Adrianopel23, wo ihr Suleyman ein Herrenhaus zur Verfügung gestellt hatte. Die zweite Frau Suleymans war die Albanerin Gülbahar Melekcihan (auch Kadriye genannt), die er um 1511 in Kaffa zu seiner Nebenfrau machte. Gülbahar stammte aus einer albanischen Adelsfamilie und wurde durch eine verwandtschaftliche Beziehung zur osmanischen Herrscherdynastie in die Dienste von Hafsa aufgenommen. Fälschlicherweise wird Gülbahar oft mit Mahidevran verwechselt24. Wie viele Kinder sie mit Suleyman hatte ist nicht bekannt, jedenfalls muss sie mindesten 2 Kinder geboren haben, denn ein Sohn verstarb 1522 in Konstantinopel. Als kinderlose Nebenfrau und durch den Aufstieg von Roxelana im Harem verlor sie allmählich ihre Bedeutung am Hof und wurde 1534 zusammen mit ihren Schicksalsgenossinnen Mükrime und Mahidevran aus Konstantinopel 16 Muzaka, Mihrieda Fürstin: Hatırat, Paris 1969 (unveröffentlichte Erinnerungen) 17 Natalia von Anrep: Mahidevran, Leipzig 2016 18 Iskender ist die türkische form von Alexander. 19 Möglicherweise Hatice Sultan. 20 Ausgabenbeleg aus dem Jahre 1514: Mükrime Hatun, Gemahlin von Schehzade Sultan Suleyman (orig. türk: halile-i Şehzade Sultan Suleyman, Mükrime Hatun), Archiv von Vedat Ipsir, Paris. 21 Beide Prinzessinnen wurden in der Burg Moschee von Kaffa beigesetzt. 22 Hafsa verstarb am 19.3.1534 in Konstantinopel. 23 Natalia von Anrep: Mahidevran, Leipzig, 2016 24 Es wurde angenommen, dass Mahidevrans zweiter Name Gülbahar war, jedoch wird in den Salär Nachweisen Mahidevrans kein zweiter Name genannt. In den historischen Dokumenten wird Mahidevran als Valide-i Şehzade-Sultan Mustafa Mahidevran Hatun aufgeführt. Aus einem Ausgabenbeleg (1521) geht hervor, dass eine Gülbahar Hatun, Mutter von dem verblichenen Şehzade Abdullah (im org. Text: Gülbahar Hatun mader-i mürdü Şehzade Sultan Abdullah), für ihre Stallungen 120 Akçe ausgegeben hat. In diesem Dokument taucht der Name Mahidevran nirgends auf und es ist nicht nachgewiesen, ob Mahidevran einen Sohn mit dem Namen Abdullah hatte. Außerdem heißt es in einem anderen Beleg aus dem Jahr 1532, dass für Gülbahar Hatuns Bruder Tahir Agha von Ohrit, 400 Akçe zur Verfügung gestellt wurde (orig. Text: padişah-ı mülkü alem Sultan Suleyman Han Hazretlerinin halile-i muhteremeleri Gülbahar Hatunun karındaşı Ohritli Tahir Ağa’nın şahsi hükmüne atayayı seniyyeden 400 Akça ihsan edildi). In einem Schreiben aus dem Jahre 1554 heißt es: Gülbahar Hatun, Tochter von Hasan Bey und hochverehrte Gattin von Suleyman dem Schah der Welt, erbittet für ihren Hausstaat, den Betrag in Höhe von 90 Aspers, (orig. Text: Gülbahar Kadriye binti Hasan Bey, harem-i muhtereme-i Cıhan-ı Şehinşah-ı Cihan-ı Suleyman Han, hane-i ahalisi içün 90 Asper mercuu eyler). Aus diesem bedeutenden Dokument geht hervor, dass der Zweitname Gülbahars Kadriye war und damit wird bewiesen, dass Mahidevran und Gülbahar zwei völlig unterschiedliche Personen waren. In einem Dokument aus dem Jahr 1531 wird sie Melekcihan genannt (orig. Text: Padişah-ı mülk Sultan Suleyman Han harem-i Arnavut nesebinden Kadriye Melekcihan Hatun). 4 weggeschickt. Zunächst lebte sie in einem Herrenhaus in Adrianopel, anschließend bewohnte sie ein Gehöft bei Arnavutköy in der Nähe der Hauptstadt und verstarb dort 1559 mit 63 Jahren. Suleymans dritte Gemahlin Mahidevran, war eine der bekanntesten Frauen des Sultans. Sie kam 1498 als Tochter des tscherkessischen Fürsten Idar25 in Taman zur Welt. Ihre Mutter war Prinzessin Nazcan-Begüm (auch Nazcanbike oder Nazcan Begüm genannt), eine Tochter des Krimtataren Herrschers Mengli I. Giray. Mahidevran lernte ihren zukünftigen Ehemann im Winter 1511 in Kaffa kennen, wo sie mit ihrer Mutter zu Besuch war. Suleyman heiratete Mahidevran kurze Zeit später am 5.1.1512 in Kaffa26. Noch im selben Jahr, Ende 1512, brachte sie ihr erstes Kind Schehzade Mahmud zur Welt. Danach gebar sie 1515 Schehzade Mustafa, 1518 Schehzade Ahmed27, 1521 Fatma Sultana und schließlich 1525 Raziye Sultana. Als Mahidevran ihr jüngstes Kind zur Welt brachte, war sie schon lange nicht mehr die erste Favoritin von Suleyman, denn der Sultan hatte sich die slawische Sklavin „Hürrem“ zu seiner Lieblingskonkubine auserkoren28. Hürrem, mit bürgerlichem Namen Alexandra Lisowska, war die Tochter eines Bauern aus Ruthenien und kam 1505 in Ostpolen zur Welt29. Sie wurde als junges Mädchen von Kosaken entführt und an den Krimtataren Hof in Bachtschesaraj (türk. Bahçesaray) verkauft. Dort blieb sie nur kurz, anschließend wurde sie zusammen mit anderen Sklavinnen an den Sultanshof verschenkt. Kaum war Hürrem im kaiserlichen Harem angekommen, da wurde sie auch schon die Geliebte des Sultans. Wann genau Hürrem die Konkubine Suleymans wurde ist nicht belegt, doch man nimmt an, dass sie im Herbst 152030 zur Favoritin aufstieg, denn zu diesem Zeitpunkt war sie mit ihrem ersten Kind schwanger. Anfang 1521 brachte sie Schehzade Mehmed zur Welt. Die nächsten fünf Jahre war sie ständig schwanger und gebar jedes Jahr ein Kind, so kamen Ende 1521 Mihrimah Sultana, 1523 Abdullah, 1524 Selim und 1525 Bayezid zur Welt. Nach der Geburt von Bayezid vergingen noch sechs Jahre bis sie erneut einen Sohn zur Welt brachte – Prinz Cihangir (geboren 1531). Allerdings war der Junge schwerbehindert, denn er besaß eine verkrümmte Wirbelsäule, wodurch er einen Buckel bekam. Wahrscheinlich litt er an Skoliose, die sich im Laufe seines Lebens verschlimmerte und starke Schmerzen verursachte. Aus diesem Grund war Cihangir das Sorgenkind seiner Eltern. 25 Idar Inarmasokowitsch (rus. Ида И а а к вич) wurde 1465 in der Umbegung von Maikop, als Sohn des tscherkessischen Hochkönigs Inarmas Tobulduwitsch geboren. Nach dem tscherkessischen Thronfolgegesetz, erbte nicht der älteste Sohn des Königs die Krone, sondern der älteste Familienmitglied. Auf diese weiße wurde gewährleistet, dass fast alle männlichen Nachkommen der Königsdynastie als Herrscher ihrer Heimat dienen konnten. Darum kam nach dem Tot von Hochkönig Inarmas im Jahre 1498 nicht Idar auf den Thron, sondern sein Neffe Beslan, der bis zu seinem Tot 1525 Tscherkessia regierte. Ab 1525 wurde Idar Hochkönig von Tscherkessia; durch seine Tochter Mahidevran, nutzte er die politischen Beziehungen zum Osmanischen Reich, um die, von den Tataren besetzte Gebiete am Asowschen Meer zurück zu erlangen. Aber als Mahidevran nicht mehr in der Gunst Suleymans stand, beendete Suleyman seine Unterstützung an die Tscherkessen, weshalb Idar gezwungen wurde mit den Slawen gegen die Tataren und Türken zu paktieren. Idar starb 1540 im heutigen Krasnodar Gebiet. Weil sein ältester Sohn Bitu bereits 1537 verstorben war, folgte ihm sein zweitältester Sohn Temruk auf den Thron. Auch Temruk führte eine pro russische Politik und gab sogar seine Tochter Kutschenay dem russischen Zaren Iwan IV. zur Frau. Kutschenay trat dem russisch-orthodoxen Glauben bei und ließ sich mit ihrem neuen Namen Maria taufen. Durch diese dynastische Verbindung mit dem Herrscherhaus der Romanows, blieb die tscherkessische Königsfamilie, die fortan den Namen Tscherkasski trugen, bis zum Untergang des Zarenreiches im Jahre 1917 als eine der einflussreichsten und mächtigsten Adelsfamilien im Russischen Reich bestehen. 26 Natalia von Anrep: Mahidevran, Leipzig 2016 27 Es ist nicht eindeutig sicher ob der Name des Prinzen Ahmed war, in anderen Quellen wird er Mehmed genannt. 28 Yilmaz Öztuna, Devletler ve Hanedanlar, Ankara 1989 Natalia von Anrep: Mahidevran, Leipzig, 2016 Cagatay Ulucay: Padisahlarin Kadinlari ve Kizlari, Ankara 1992 29 Natalia von Anrep: Mahidevran, Leipzig 2016 30 Natalia von Anrep: Mahidevran, Leipzig 2016 Yilmaz Öztuna, Devletler ve Hanedanlar, Ankara 1989 5 Mit ihrer Kinderschar festigte sich Hürrem ihre Stellung am Hof und löste so ihre Rivalin Mahidevran als erste Favoritin des Sultans ab. Daraufhin entbrannte zwischen beiden Frauen ein Machtkampf um die Zukunft ihrer Söhne. Mahidevran verlor diesen Krieg, denn Hürrem konnte mit Hilfe ihrer Tochter Mihrimah und ihrem Schwiegersohn Rüstem Pascha den Sultan davon überzeugen, dass Mahidevrans Sohn Prinz Mustafa ein Verräter sei. Daraufhin ließ Suleyman Mustafa hinrichten31. Nach der Ermordung von Prinz Mustafa am 6. Oktober 1553 in Aktepe bei Konya ebnete sich der Weg zum Thron für die Söhne Hürrems, doch sie erlebte nicht mehr, dass ihr Sohn als Selim II. der 11. osmanischer Sultan wurde. Sie verstarb nach einer kurzen Krankheit am 15. April 1558 in Konstantinopel. Suleyman fiel in eine tiefe Depression und trauerte um seine geliebte Frau angeblich bis zu seinem Tot32. Ungefähr um 1517 oder 1518 taucht eine Haremsdame mit dem Namen Kumru Hatun auf, die eine Konkubine Suleymans gewesen sein soll. In einem Beleg aus dem Jahr 1518 wird Kumru Hatun zwischen den höhergestellten Damen des Harems aufgelistet33. Aber ab 1533 ist ihr Name in keinem der historischen Dokumente mehr zu finden, möglicherweise ist sie verstorben oder ins Exil geschickt worden? Zu dieser Zeit lebte auch eine gewisse Kumru Memduha Hatun (gestorben 1561)34, die eine Hofdame von Mükrime Hatun war. Vermutlich sind die beiden Personen identisch? Über die letzten Frauen im Leben Suleymans ist wenig überliefert. Noch zu Hürrems Lebzeiten soll er sich zwei Odalisken genommen haben, von denen er jeweils ein Kind hatte. Um 1555 machte er Merziban Hatun, eine Albanerin, zu seiner Konkubine und um 1557 Meleksima Hatun, eine Bosnierin aus Mostar. Nach der Ermordung von Bayezid blieb nur noch Selim als Thronerbe übrig und seine machtgierige venezianische Frau Nurbanu duldete keine Rivalinnen im Sultanspalast. Denn Suleyman hatte einen Sohn mit Meleksima Hatun, womit der kleine Junge ebenfalls als Thronprätendent in Frage kam. Kurz nach der Hinrichtung Bayezidʼ und seiner Söhne 1561, verstarb der kleine Prinz unerwartet mit ungefähr 7 Jahren und sowohl seine Mutter Meleksima als auch Merziban mussten den Hof verlassen. Suleyman schien keine Einwände gehabt zu haben, denn ab 1564 residierte Meleksima in Adrianopel und Merziban in Kızılağaç35. II. Vermählungen im Sultansharem Nach der Eroberung von Konstantinopel durch die Türken im Jahre 1453 und dem darauffolgenden endgültigen Zerfall des Byzantinischen Reiches, wurden für die osmanischen Sultane politische Ehen unbedeutend. Nach der Einnahme von Albanien, Serbien und Bosnien blieben für die türkischen Herrscher keine möglichen Allianzen übrig, die für sie von Nutzen sein konnten. Sultan Mehmed II. der Konstantinopel erobert hatte, vermählte sich noch mit byzantinischen und aus dem Balkan stammenden Prinzessinnen. Sein Sohn Bayezid II. hingegen heiratete zunächst standesgemäß, aber im 31 Natalia von Anrep, Mahidevran, Leipzig 2016 Erhan Afyoncu: Kanuni ve Sehzade Mustafa, Istanbul 2015 32 Erhan Afyoncu: Kanuni Sultan Suleyman ve Hürrem, Istanbul 2011 33 Auflistung der Haushaltsausgaben des Prinzen Harems in Saruhan, Datum (Hicri) 11 Safer 924 (22.1.1518), Archiv von Joseph Wegener. 34 Aufzeichnung der Bestattungskosten für die Hofdame Kumru Memduha Hatun in Adrianopel im Jahre 1561, Archiv von Henry Fleming. 35 Heute Kirkowo in Bulgarien. 6 Laufe seiner Herrschaftszeit nahm er sich auch zunehmend Konkubinen. Bayezidʼ Söhne vermählten sich nicht mit Sklavinnen und so kam es auch, dass Sultan Selim I. aus politischen Gründen Mengli I. Girays jüngste Tochter Ayşe Giray heiratete. Nach Ayşe Giray nahm sich Selim I. die albanische Prinzessin Hafsa aus dem Fürstengeschlecht der Muzaka zur Frau. Hafsa kam als Tribut an den Sultanshof. Unter den zahlreichen Vasallenfürsten der Osmanen mussten viele ihre Kinder als Tribut an den türkischen Hof schicken. Darum kam es auch vor, dass einige dieser Kinder später mit Mitgliedern der türkischen Herrscherfamilie verheiratet wurden. In diesem Zusammenhang ist es sehr wichtig die Verbindungen der Osmanen in 3 Kategorien zu gliedern: 1. Politische Ehen mit standesgemäßen Prinzen und Prinzessinnen. 2. Ehen mit Frauen und Männern die als Tribut in den Sultanspalast aufgenommen wurden. 3. Beziehungen zu Odalisken und ehemaligen Sklaven. Hierbei muss man anmerken, dass ab dem 16. Jahrhundert die Sultane ihre Töchter überwiegend mit ehemaligen Sklaven verheirateten, die im Laufe ihrer Karriere am Hof zu hohem Ansehen und Macht gelangten36. Erst mit Sultan Suleyman I. wurde eine Sklavin zur mächtigsten Frau im Osmanischen Reich. Hürrem Sultana, die in Europa noch heute als Roxelane bekannt ist, kam als gewöhnliche Odaliske in den Harem und machte eine historische Karriere als Sultansfrau. Als erste Sklavin im Osmanischen Reich schaffte sie es, durch eine offizielle Trauung die Ehefrau des Sultans zu werden. Doch die Hochzeit fand erst nach dem Tot der Sultansmutter Hafsa statt, denn sie hatte sich gegen eine rechtmäßige Vermählung gestellt. Deshalb konnte die Ehe zwischen Suleyman und Hürrem erst vier Monate nach dem Dahinscheiden der Sultansmutter im Sommer 1534 geschlossen werden. Damit brüskierte Suleyman nicht nur seine Ehefrauen Mükrime, Gülbahar und Mahidevran, sondern auch die osmanische Oberschicht. Alle Minister hatten Suleyman abgeraten die Konkubine zu heiraten, doch der Sultan war dermaßen in seine Favoritin vernarrt, dass er alle Einwände seiner Berater ignorierte. Deshalb schickte er auch auf Wunsch Hürrems seine drei vorherigen Frauen aus Konstantinopel fort. Somit blieb Hürrem als einzige rechtmäßige Gemahlin des Herrschers an der Seite Suleymans im Sultanspalast zurück und konnte endlich frei agieren. Roxelane ebnete mit ihrer Machtübernahme als offizielle Sultansfrau den Weg für andere Sklavinnen, eines Tages die Gattin des Sultans zu werden. Darum ist es auch nicht verwunderlich, dass Roxelanes Schwiegertochter Nurbanu ebenfalls als rechtmäßige Ehefrau von Selim II. die Herrschaft der Sklavinnen fortführte. Bis Mitte des 17. Jahrhunderts konnten ehemalige Sklavinnen an der Seite ihrer Ehemänner und Söhne die Politik des Osmanischen Reiches mitbestimmen37. Diese Periode wird von den meisten türkischen Historikern verächtlich als „Weiberherrschaft“38 bezeichnet und negativ bewertet. In der Türkei ist man der Meinung, dass die Machtentfaltung der Sklavinnen den Zerfall des Osmanischen Reiches beschleunigt hat39. III. Wer war Gülfem Hatun? In den gängigen türkischen Chroniken, so auch bei Yilmaz Öztunas Meisterwerk Devletler ve Hanedanlar Reihe, wird Gülfem Hatun unter den Ehefrauen bzw. Konkubinen von Suleyman I. 36 Yilmaz Öztuna: Devletler ve Hanedanlar, Ankara 1989 37 Die sogenannte Weiberherrschaft endete mit Turhan Sultana, der Frau von Ibrahim I. und Mutter von Mehmet IV.; sie regierte offiziell als Sultansmutter ab 1648 bis zu ihrem Tod 1683, s. Erhan Afyoncu: Turhan Sultan, Istanbul 2015. 38 Türk. Kadinlar Saltanati, s. Ahmet Refik Altinay: Kadinlar Saltanati – 4 Bände, Istanbul Erstveröffentlichung zwischen 1916 – 1923. 39 Ahmet Akgündüz: Osmanli’da Harem, Istanbul 2000 7 aufgelistet40. Allerdings ist nicht eindeutig nachgewiesen, dass Gülfem Hatun tatsächlich die Ehefrau bzw. die Konkubine Suleymans war. Sultan Bayezid II. hatte ebenfalls eine Frau mit dem Namen Gülfem, die nach dem Tot ihres Mannes weiterhin im Sultanspalast lebte. Es ist anzunehmen, dass die Witwe Bayezidʼ als Stiefgroßmutter ein hohes Ansehen im Harem Suleymans genoss, wodurch sie zu eine der mächtigsten Frauen im Palast wurde. Gülfem Hatun schrieb 1512 an ihren Stiefsohn Selim I. nach seiner Inthronisierung einen bedeutsamen Brief, in dem sie ihn zu seiner Krönung beglückwünschte41. Wäre Gülfem eine Ehefrau oder Konkubine Suleymans gewesen, hätte sie niemals ein solches Schreiben verfassen dürfen. Außerdem kann man davon ausgehen, dass Gülfem Hatun eine Verwandte von Suleymans Mutter Hafsa war. Denn nach dem Tot oder vielmehr Ermordung ihres Mannes ging sie nicht etwa mit den anderen Frauen Bayezidʼ nach Konstantinopel, sondern ließ sich im Prinzenpalast von Saruhan nieder, wo Hafsa mit ihrem Sohn Suleyman residierte. Eine verwandtschaftliche Beziehung wird nicht nur durch diese Entwicklung bekräftigt, sondern auch durch die Tatsache, dass beide Frauen Albanerinnen waren. Hafsa kam 1478 in Berat als eine Prinzessin aus dem Fürstengeschlecht der Muzaka zur Welt. Etwa um 1492 kam sie zusammen mit ihrer Schwester an den Sultanshof, wo sie in die Dienste von Gülbahar Hatice Hatun42, einer Ehefrau von Bayezid II. gegeben wurde. Gülbahar Hatice war die Mutter von Selim I. und ließ Hafsa 1493 in Trapezunt mit ihrem Sohn vermählen. Die Schwester von Hafsa soll ebenfalls mit einem der Söhne von Bayezid verheiratet worden sein. Aktuelle Forschungen haben ergeben, dass Gülfem 1492 als eine Prinzessin aus der Dynastie der Kastrioti zur Welt kam und 1507 den Sultan Bayezid II. heiratete43. Hafsas Mutter stammte ebenfalls aus dem Hause Kastrioti – folglich war Gülfem eine Cousine von Hafsa. Nun stellt sich die Frage: Gab es im Sultanspalast eine andere Haremsdame mit demselben Namen, die möglicherweise doch die Konkubine Suleymans war? Höchstwahrscheinlich nicht, denn nach dem Tot Hafsas im Jahre 1534 wurde Gülfem – nach Hürrem – die ranghöchste Frau im Sultanspalast. Hinzu kommt die Tatsache, dass Suleyman sie nicht wie Mükrime, Gülbahar und Mahidevran aus Konstantinopel fortschickte. Allein dieser Umstand beweist, dass Gülfem Hatun keine Konkubine von Suleyman war, sondern als seine Stiefgroßmutter und Verwandte Hafsas zu den mächtigsten Frauen am Sultanshof gehörte. Gülfem Kastrioti starb 1561 in Konstantinopel und wurde im Garten ihrer 1555 gestifteten Moschee in Üsküdar beerdigt. Wegen ihrer falsch interpretierten Grabinschrift hatte man bisher angenommen, dass sie auf Befehl Suleymans hingerichtet wurde, denn auf ihrem Grabstein steht geschrieben: Die Märtyrerin Gülfem Hatun. Doch im Osmanischen Reich des 16. Jahrhunderts bezeichnete man auch Personen als Märtyrer, die aufgrund einer schweren Krankheit oder einem Schicksalsschlag verstarben. Daher ist anzunehmen, dass Gülfem Hatun eines natürlichen Todes verschied44. Außerdem existieren keine Hinweise die eine mögliche Hinrichtung bekräftigen könnten. Zusätzlich erscheint die Ermordung Gülfem Kastriotis nicht plausibel, denn als Stiefgroßmutter besaß sie eine unantastbare Position am Sultanshof. 40 Yilmaz Öztuna: Devletler ve Hanedanlar – Band 2., Ankara 1989 41 Cagatay Ulusoy: Haremden Mektuplar, Istanbul 1956 42 In manchen Quellen wird als leibliche Mutter von Selim I. die Prinzessin Ayşe von Dulkadir genannt, die 1505 verstarb. Doch wahrscheinlicher ist es, dass die albanische Prinzessin Gülbahar Hatice die leibliche Mutter von Selim I. war. 43 Natalia von Anrep: Mahidevran, Leipzig 2016 44 Natalia von Anrep: Mahidevran, Leipzig, 2016 8 VI. Suleymans Kinder Suleyman I. hatte mit seinen 6 Frauen insgesamt 22 Kinder: Mit Mükrime Hatun: 1. Meryem (1510 – 1512)45 2. Neslihan (1511 – 1512)46 3. Murad (1519 – 1521) Mit Gülbahar Hatun: 1. Eine namentlich unbekannte Tochter (ca. 1511 – 1520) 2. Abdullah (1520 – 1521)47 3. Hafiza (1521 – um 1560)48 Mit Mahidevran Hatun: 1. Mahmud (1512 – 1521)49 2. Mustafa (1515 – 1553)50 3. Ahmed (1518 – nach 1534)51 4. Fatma (1520 – 1572)52 5. Raziye (1525 – 1556)53 Mit Hürrem Haseki Sultan: 1. Mehmed (1521 – 1543) 2. Mihrimah (1522 – 1578) 3. Abdullah (1523 – 1523)54 4. Selim II. (1524 – 1574)55 5. Bayezid (1525 – 1561)56 6. Cihangir (1531 – 1553) Mit Merziban Hatun: 1. Hatice (ca. 1555 – nach 1575)57 2. Einen namentlich unbekannten Sohn (ca. 1556 – um 1563)58 Mit Meleksima Hatun: 45 Verstarb an den Pocken. 46 Verstarb an den Pocken. 47 Verstarb an den Pocken. 48 Hafiza verstarb als Witwe, der Name ihres Ehemannes ist unbekannt. 49 Verstarb an den Pocken. 50 Wurde auf Befehl von Suleyman hingerichtet. 51 Todesdatum unbekannt, möglicherweise um 1540 oder später. Ob Prinz Ahmed eines natürlichen Todes verstarb ist nicht sicher, eine Ermordung ist nicht auszuschließen. 52 Fatma war mit Ghazi Kodja Mehmed Pascha (verstorben 1548) verheiratet (türk. Gâzî Koca Mehmed Paşa). Mehmed Pascha war der Sohn von Ghazi Yahya Pascha und Prinzessin Schahzadi (Tochter von Sultan Bayezid II.). 53 Raziye verstarb als Witwe, der Name ihres Ehemannes ist unbekannt. 54 Verstarb als Kleinkind. 55 Ab 1566 Sultan Selim II. 56 Wurde mitsamt seinen vier Söhnen in Tabris hingerichtet. 57 Hatice verstarb als junge Frau. 58 Der Prinz wurde möglicherweise ermordet. 9 1. Orhan? (ca. 1556 – 1562)59 2. Schahihuban (ca. 1560 – um 1595)60 59 In anderen Quellen wird er Mehmed genannt. Allerdings hatte Prinz Bayezid ebenfalls einen Sohn mit dem Namen Orhan, der in Bursa um 1562 ermordet wurde. Es kann durchaus sein, dass hier eine Verwechselung vorliegt. 60 Es ist davon auszugehen, dass Schahihuban verheiratet wurde und auch Kinder hatte. 4, S. 961 - 977 (Hrsg. Kurt Fassmann), Zürich 1973 Muzaka, Mihrieda Fürstin: Hatırat, Paris 1968 Nakkaşoğlu, Ziya: Sultan Suleyman’ın Kadınları, Paris 1935 (unveröffentlichte Arbeit) dʼOhssun, Ignatius Mouradgea: Tableau Historique De L'orient, Ulan press 2012 нztuna, Yılmaz: Devletler ve Hanedanlar – Band 2, Ankara 1989 Peirce, Leslie: The Ottoman Harem, Oxford 1994 Syeid, Ahmed Z.: The zenith of an Empire, the glory of the Suleiman the Magnificent and the law giver, 2001 Turan, Ebru: The marriage of Ibrahim Pasha, 2009 Temrukoğlu, Celal: - Mahidevran, 1955 - Souvernirs de prince Djelal Cherkassky, 1960 11 Uluçay, Çağatay: - Pdişahların Kadınları ve Kızları, Ankara 1992 - Harem’den Mektuplar, Istanbul 1956 Uzunçarşılı, İsmail Hakkı: - Osmanlı Hanedanı üzerine incelemeler, Istanbul 2012 - Osmanlı Tarihi, Band 2, Istanbul 1998 Yermolenko, Galina: Roxolana, 2005 Zinkeisen, Johan Wilhelm: Geschichte des Osmanischen Reiches, 7 Bände, veröff. 1840 bis 1863 12

Мустафа Кемаль Ататюрк 1906 Дамаск

Мустафа Кемаль Ататюрк 1906 Дамаск

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1906

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OLIPHANT (1856) p244 Хаджи Мустафа, мой черкесский слуга
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